Pulverbeschichtung

Die Pulverbeschichtung ist ein sehr aufwendiges Beschichtungsverfahren, bei denen ein Werkstoff der elektrisch leitfähig ist, mit Pulverlack beschichtet wird. Um das Beschichtungsverfahren durchzuführen benötigt man eine spezielle Beschichtungsanlage, die zunächst den zu beschichteten Werkstoff reinigt und dann schließlich eine Konversationsschicht aufträgt. Anschließend durchläuft der beschichtete Werkstoff einer Trocknung und kann weiter verarbeitet werden. Bei dem Beschichtungsverfahren wird der Werkstoff an eine Förderkette gehängt und durchläuft auf diese Art und Weise die verschiedenen Stufen. Weiterhin gibt es zwei verschiedene zu unterscheidende Verfahren in der Pulverbeschichtung. Das eine Verfahren nennt sich ESP Verfahren.

Hier wird das Pulver mittels einer Sprühpistole auf einem Werkstoff aufgetragen, der vorher allerdings außerordentlich behandelt werden musste, um ein sehr gutes Ergebnis erzielen zu können. Während das Pulver aufgetragen wird, lädt es sich elektrostatisch auf und wird gleichermaßen vom Werkstoff angezogen. Später wird es noch eingebrannt. Das andere Verfahren ist das Pulversinterverfahren. Hierbei wird das Werkstück augeheizt und durch eine brodelnde Pulverwolke gezogen, somit schmilzt das Farbpulver sofort am Werkstück fest. Hirbei wird eine dickere Farbschicht aufgebracht, die danach noch eingebrand wird.

Es gibt ein paar Stoffe, die hauptsächlich für Pulverbeschichtung genommen werden. Diese sind z.B. Aluminium, Stahl und auch verzinkter Stahl. Am meisten werden mit Pulver beschichtete Werkstoffe in der Metallindustrie verwendet, doch auch in der Elektrobranche, sprich Weißer Ware, stehen durch Pulverbeschichtung gefertigte Werkstoffe ganz oben. Doch auch in der Fassadenbeschichtung oder in der Möbellackierung wurde in der Vergangenheit immer mehr auf Pulverbeschichtung zurückgegriffen.

Pulverlacke die bei der Pulverbeschichtung verwendet werden sind aus feinen, körnigen Partikeln. Doch bevor man einen Werkstoff erfolgreich durch die Pulverbeschichtung führt, muss dieser erst verschiedene Phasen durchlaufen. Zunächst geht es um die Oberflächenvorbehandlung. Wie bereits erwähnt, wird die Oberfläche zunächst gereinigt und mit einer Konversationsschicht versehen. Die Konversationsschicht ist dazu da, dass sie einen besseren Untergrund für den später aufgetragenen Lack bietet und so die Bildung von Löchern im Lack verhindert. Weiterhin müssen eventuelle Roststellen entfernt werden, damit der Lack ordnungsgemäß aufgetragen werden kann. Dieser muss danach erst Mal ausreichend trocknen. Mit Hilfe eines Haftwassertrockners gelingt dieses in kürzester Zeit. Ist der Werkstoff ausreichend getrocknet, so kann der eigentliche Vorgang der Pulverbeschichtung beginnen. Dieser Vorgang wird in der Fachsprache Applikation genannt. Bei der nun stattfindenden Pulverbeschichtung wird zunächst das Pulver für die Pulverpistole angereichert. Überschüssiges Pulver geht dabei zurück in einen Behälter und wird immer wieder aufbereitet, so entsteht wenig Verlust.

Weiterhin wird bei der Pulverbeschichtung mit verschiedenen Düsen gearbeitet. Hier gibt es die Pralltellerdüse, Flachstrahldüse oder Fingerdüsen. Jede Düse arbeitet bei der Pulverbeschichtung anders und daher sorgt auch jede Einzelne für ein anderes Beschichtungsergebnis.

Nachdem das Pulver gut auf den Werkstoff aufgesprüht wurde, muss es noch eingebrannt werden. Dabei muss der Werkstoff schon im Vorfeld gut entfettet worden sein, da man sonst kein gutes Ergebnis erzielen kann. Beim Einbrennen sind die Einbrenntemperaturen sehr unterschiedlich. Meist liegen diese Temperaturen zwischen 140°C und 200°C. Wird bei der Pulverbeschichtung eingebrannt, so werden verschiedene Bindemittel eingesetzt. Sinn und Zweck des Einbrennens ist, dass der Werkstoff eine gleichmäßige und dichte Beschichtung bekommt. Das Pulver verschmilzt letztlich an der Oberfläche zu einer ebenen Kunststoffschicht.

Die Pulverbeschichtung bringt verschiedene Vorteile mit sich. Zum einen ist sie sehr umweltfreundlich, weil keine Lösungsmittel eingesetzt werden. Weiterhin erreicht man durch das schonende Verfahren der Pulverbeschichtung einen sehr hohen Korrosionsschutz, welcher mittlerweile zum Teil bis zur Korrosionsklasse C5 möglich ist. Zudem haben die durch Pulverbeschichtung beschichteten Werkstoffe eine hohe mechanische Widerstandsfähigkeit und auch eine hohe Verformbarkeit. Weiterer Vorteil der Pulverbeschichtung ist auch ganz klar, dass die beschichteten Werkstoffe gegen die meisten Chemikalien völlig resistent sind. Auch sind sie durch die Pulverbeschichtung sehr witterungsbeständig geworden und halten so die Langlebigkeit des Werkstoffs aufrecht und haben zudem noch gute elektrische Isolationseigenschaften. Aus der elektronischen Sicht gesehen, hat eine Pulverbeschichtung weiter den Vorteil, dass dadurch ehr hohe Ableitereigenschaften des Werkstoffs möglich sind.

Ein durch Pulverbeschichtung behandelter Werkstoff ist meist sehr dick und somit auch widerstandsfähiger gegen Steinschlag. Dies ist vor allen in der Fahrzeugbranche ein sehr guter Vorteil, weshalb die Pulverbeschichtung auch gerade hier ein sehr häufig angewandtes Verfahren ist. Doch auch in anderen Branchen ist die Pulverbeschichtung nicht mehr wegzudenken. Es ist zwar ein sehr aufwendiges Verfahren, macht allerdings viele Gegenstände langlebig und haltbar. Weiterhin ist es kein Verfahren, dass Unmengen Geld kostet und somit den Preis einiger Werkstoffe beeinträchtigen würde. Somit ist die Pulverbeschichtung ein sehr beliebtes und vor allen Dingen qualitatives Verfahren.